Was ist Realität?

Gedanken zu unserer Wahrnehmung der Wirklichkeit

Wir alle leben bis zu einem gewissen Grad in unserer eigenen Realität. In Anbetracht dessen stellt sich die Frage: kann uns irgendjemand über irgendetwas irgendeine absolute Wahrheit vermitteln? In einem Menschenleben können wir nie und nimmer die gesamte Realität erfassen, sondern immer nur eine Teilrealität. Deshalb werden viele von uns in Diskussionen nicht auf einen grünen Zweig kommen, wie man so schön sagt. Das ist aber kein Grund zu verzweifeln oder zu weinen oder wegen gefährlicher Spaltung loszuheulen. Nein, unterschiedliche Meinungen sind wichtig und dürfen keinen Grund liefern, um sich Respektlosigkeiten oder gar Fäuste oder Gegenstände an den Kopf zu werfen. Natürlich hört sich der Spaß der eigenen Meinung auf, wenn rassistische Äußerungen oder andere diskriminierende, vor Intoleranz triefende Worte fallen, die auf persönlicher ebene zutiefst beleidigen oder verletzen. Doch auf der anderen Seite ist die inflationäre Verwendung der Ausdrücke "Hetze", "Rassismus" etc. auch nicht der richtige Weg, vor allem, wenn sie sich gegen tatsächlich legitime Meinungsäußerungen richtet oder einer politischen Agenda dient. Jedes Thema hat unterschiedlichste Aspekte und vielfältige Facetten.

In meiner Realität sehe ich es zum Beispiel als nichts Schlechtes an, wenn bei, sagen wir 10 Parteien, alle ungefähr die gleiche prozentuelle Stärke auf sich vereinen würden.

In meiner Realität sehe ich es als Tatsache an, dass diejenigen, die an der Macht sind, alles, das ihre Macht gefährdet, als "gefährlich" oder "Verschwörungstheorie" bezeichnen werden, um ihre Macht zu erhalten. Und dass diejenigen, die die Macht übernehmen wollen, die Mächtigen als "gefährlich" bezeichnen, um selbst die Macht zu erringen.

In meiner Realität sehe ich es nicht als gefährlich an, wenn wir Medien oder der Politik oder anderen mächtigen Personen misstrauen. Misstrauen und Gefahr haben keinen kausalen Zusammenhang. Das Misstrauen gefährdet in meinen Augen auch nicht die Demokratie; es gefährdet die Macht der Herrschenden. Natürlich sollte dieses Misstrauen nicht in Paranoia ausarten, innerhalb vernünftiger Grenzen hat es aber seine Berechtigung und Wichtigkeit.

In meiner Realität sehe ich es als gefährlich an, wenn gewisse Themen durch medialen und politischen Diskurs dermaßen vereinnahmt werden, dass das Ansprechen gewisser Aspekte dazu führt, dass man angegriffen wird. Ich sehe es als gefährlich an, wenn Medien mit hoher Reichweite den Menschen ans Herz legen, jeden, der sich mit vermeintlichen Verschwörungstheorien befasst, sozial zu ächten, aus der Gesellschaft auszuschließen. Denn das züchtet Radikalität.

In meiner Realität empfinde ich es als heuchlerisch und vor Doppelmoral triefend, wenn im Namen der Gesundheit zu Solidarität aufgerufen wird, Kontaktsperren verhängt werden, aber gleichzeitig Rauchen und Konsum alkoholischer Getränke erlaubt sind - weil es ja eine Sucht ist. Nach dieser Logik könnte man gleich alle Drogen legalisieren, aber ich bin ja kein Experte und laut manchen Stimmen aus dem Freundeskreis soll jeder sich nur mit den Themen beschäftigen, mit denen er oder sie sich auskennt. Dann gibt es eben keine Quereinsteiger mehr, denn jeder soll ja nur etwas machen, mit dem er sich schon auskennt. Nach dieser Logik dürften wir nicht mehr studieren, denn mit dem Thema, das wir lernen möchten, kennen wir uns ja nicht aus. Unsere Kinder dürften nicht in die Schule, denn dort beschäftigen sie sich ja mit Dingen, mit denen sie sich nicht auskennen. Nahezu alle Journalistinnen und Journalisten und Politikerinnen und Politiker müssten hochkant aus ihren Ämtern gejagt werden, denn sie beschäftigen sich jeden Tag mit Dingen, mit denen sie sich nicht auskennen.

In meiner Realität ist es nichts Gefährliches, die Regierenden und die Mächtigen zu hinterfragen. Im Gegenteil, Macht braucht Kontrolle. Allerdings Kontrolle ohne Beleidigungen, eine Kontrolle, die Probleme anspricht, ohne mit dem moralischen Finger zu zeigen oder herabzuwürdigen.

In meiner Realität sollte Kritik an einem System nicht überzogen sein. Es gibt kein perfektes System, aber wir sollten zumindest nach dem bestmöglichen System streben. Dieses Streben ist für mich im Moment nicht wirklich erkennbar.

In meiner Realität ist Transparenz von Seiten der Entscheidungsträger und Mächtigen sehr wichtig. So viel Transparenz wie möglich. Da ist noch viel Luft nach oben.

In meiner Realität sollte in der Politik und in den Medien, wenn ihnen die Wissenschaft ach so am Herzen liegt, viel wissenschaftlicher gearbeitet werden. Exakte Quellenangaben, wo der Quellenschutz es erlaubt, und Zahlen in den richtigen Kontext stellen wäre schon mal ein guter Anfang.

Medienkonsum hinterfragen

Es wäre zu kurz gegriffen, diverse Meldungen von diversen Medien dafür verantwortlich zu machen, dass es Spaltungstendenzen gibt, die nicht dem entsprechen, was in "vernünftigem Rahmen" ist. Wir alle sollten auch die Art und Weise unseres Medienkonsums hinterfragen. Jeder muss Medien bewusster konsumieren. Vielleicht nicht immer jeden Bericht allzu ernst nehmen, immer im Bewusstsein lesen, dass irgendwas an den Berichten nicht ganz stimmig sein könnte, dass viel aus dem Kontext gerissen wird (von so ziemlich allen Seiten).

Die Realität, die via Medien oftmals als Wahrheit oder Fakt verkauft wird, basiert zumeist nicht auf validen Daten. Die daraus abgeleiteten Ergebnisse sind zum Teil hochgradig unwissenschaftlich und sind reine Interpretations- und Auslegungssache, werden aber trotzdem als Wissenschaft verkauft. Zum Thema der via Medien vermittelten Realität sei an dieser Stelle auf den wirklich sehr lesenswerten Blog von Michael Meyen verwiesen.

Ein Beispiel anhand der Interpretation von Meinungsumfragen: nur weil jemand bei einer bestimmten Partei ein Kreuz macht, sagt das nur marginal etwas über die Person hinter dem Kreuz aus. Eine politisch links eingeordnete Person kann politisch rechts eingeordnete Parteien wählen. Eine Person mit konservativen Einstellungen kann sich für ein Kreuz bei den Grünen entscheiden.

P.S.: Es ist eventuell augenscheinlich, dass ich hier im Moment nur an der Oberfläche kratze, ohne in tiefste Tiefen abzutauchen. Ohne genügend Zeit und ohne genügend Geld geht in unserer Gesellschaft, im derzeitigen System nicht wirklich viel. Deshalb habe ich eine kleine Bitte: kauft meine eBooks, um mir Forschung und Schreiben zu ermöglichen. Vor allem, wenn ihr mehr von mir lesen wollt, und wenn euch mein Ansatz, dabei zu helfen, Missstände zu verbessern, gefällt. Ich bin dankbar für jede Unterstützung. Auch in Form von Texten, die ich dann hier für euch veröffentlichen werde, wahlweise anonym oder unter eurem Namen. Auch Spenden sind immer willkommen.

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Hier alle Links zu meinen eBooks:

Die Heiterkeit des Bösen

Schneerehchen und Rosenhirsch

Rotpelz und Silberglanz 

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