Das Paradoxon des Wissens

Einerseits wissen wir alle, dass wir nichts wissen. Doch andererseits sagen viele von uns immer wieder, dass sie etwas wissen. 
Wenn ein Politikwissenschaftler einem Physiker sagt "Du bist Physiker, du kannst nichts von Politikwissenschaft verstehen. Mach nur, was du schon kannst", wo führt uns diese Einstellung als Gesellschaft hin? Sollte wirklich jeder nur das machen, was er kann? Oder erwachsen nicht gerade aus der Bereitschaft neue Dinge zu lernen, die man vorher nicht wusste, aus dem Willen, den eigenen Horizont zu erweitern, sich neues Wissen anzueignen und aus der friedlichen Akzeptanz von Sichtweisen Außenstehender wichtige Fortschritte?
Ein ähnliches Prinzip gilt auch für die Wahrheit. Wenn wir etwas wissen - oder glauben, etwas zu wissen -, dann halten wir es für wahr. Oft fällt es uns schwer, etwas als wahr zu akzeptieren, das wir selbst für falsch halten, jemand anderes jedoch für richtig. Das liegt unter anderem daran, dass jeder von uns unterschiedliche Interessen hat. 
Hier sind nicht Sachverhalte gemeint, wie das Wissen um die Schwerkraft. Ein Gegenstand, der jemandem aus der Hand fällt, wird unweigerlich Richtung Erdboden fallen. Es geht dezidiert um Dinge, bei denen es mit der "Wahrheit" nicht wirklich eindeutig zugeht. Der Blogbetreiber hält es ganz einfach für richtig und wichtig für den Fortschritt, die eigenen und die Wahrheiten anderer Menschen zu hinterfragen. Zu akzeptieren, dass wir alle immer nur einen Teil der gesamten Realität wahrnehmen können. Zu akzeptieren, dass jeder dieser Teile ein wertvolles Puzzleteil für Verbesserungen sein kann.  

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