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Es werden Posts vom Februar, 2021 angezeigt.

Tagebuch meiner Corona-Erlebnisse - Teil 2

Ich habe für den nächsten Eintrag Fragen aufwerfende Inhalte aus einem Quarantäne-Bescheid versprochen. Hier sind sie. Macht euch selbst ein Bild davon. Meine Meinung: die Absurdität der momentanen Situation wird durch diese Auszüge glänzend offengelegt. Auch bei negativer SARS-CoV-2-Testung bleibt die Quarantäne unverändert aufrecht. Eine spezifische Therapie gibt es nicht, des Weiteren existiert keine Immunisierungsmöglichkeit durch Impfung. Aufgrund der Erhebungen der zuständigen Sanitätsbehörde gemäß § 5 Epidemiegesetz besteht bei Ihnen aufgrund der Tatsache, dass Sie (-) trotz Fehlens von Krankheitserscheinungen (-) engen Kontakt mit einem bestätigten oder wahrscheinlichen COVID-19-Fall hatten der hinreichende Verdacht einer SARS-CoV-2 – Erkrankung. Es ist davon auszugehen, dass Sie mit einer erkrankten Person zum Zeitpunkt ihrer Infektiosität ausreichend kumulativen zeitlichen Kontakt hatte, sodass nach den Grundsätzen der medizinischen Wissenschaft eine Übertragung von Viren m...

Tagebuch meiner Corona-Erlebnisse - Eintrag 1

Neulich ist eine viel jünger aussehende 81 Jahre alte Frau beim Absteigen von ihrem Fahrrad gestürzt. Ich war selbst mit dem Rad unterwegs und bin sofort stehen geblieben, um zu fragen, ob alles in Ordnung ist. Mit Abstand, denn man soll ja laut Regierungen und Leitmedien nie und nimmer gegen die teilweise sinnbefreiten Corona-Regeln verstoßen. Zum Glück war alles in Ordnung. Aufgrund ihres Schocks wegen dem Sturz hat die Frau auf den Abstand vergessen, aber ganz ehrlich: das war mir schnuppe. Endlich mal wieder eine schöne, menschliche Begegnung mit jemand Fremden. Das Perfide ist ja, dass man dank der meist widersinnigen Vorschriften nicht mehr weiß, wie man sich in solchen Situationen verhalten soll. Es ist ja eigentlich selbstverständlich, dass man gleich stehen bleibt und behilflich ist. Da geht doch wohl eindeutig das Helfen vor Infektionsrisiko. Andauernd über Infektionsrisiken nachdenken ist ohnehin keine gute Idee. Allerdings kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass M...

Die positiven Seiten der Corona-len Situation - Teil 3

Das ist jetzt nicht unbedingt positiv, aber es werden immer mehr Pflichten eingeführt, die noch dazu immer spezieller werden. Zuerst durften wir irgendwelche Masken tragen, jetzt müssen es schon FFP2-Masken sein. Irgendwie süß und positiv finde ich aber den Babyelefanten. Elefanten sind so lieb und friedlich. Schade nur, dass er politisch missbraucht wird, sich dagegen aber leider nicht wehren kann. In Bezug darauf gibt es ja im Moment auch die Abstandspflicht. Bei all den Pflichten kam mir neulich die geniale Idee für eine unfassbar innovative neue Pflicht. Und zwar eine Elefantenpflicht . Ein kostenloser Elefant für jeden Haushalt . Das hilft nicht nur beim Abstandhalten, sondern erzeugt auch eine Barriere zwischen den Menschen, durch die das Virus nicht mehr durch kann.

Faktenchecker als Wissenschaftserklärer?

Neulich las ich im Correctiv-Newsletter, den ich gnädigerweise abonniert habe, dass die Faktenchecker dafür da seien, uns die Wissenschaft zu erklären . Da war ich als Wissenschaftler erst mal baff. Nicht-Wissenschaftler wollen mir die Wissenschaft erklären? Na bumm. Das erinnerte mich an einen Text auf TKP , der erklärt, warum das übertriebene checken von Fakten die Wissenschaft gefährdet . Das möchte ich mit einem kurzen Gedankenspiel ergänzen. Nehmen wir mal an, meine bisherigen Paper würden einem Faktencheck unterzogen. Das Resultat nach den Bewertungskriterien von Correctiv wäre dann wohl "unbelegt".   Das zeigt, wie unnötig es ist, es mit den Faktenchecks zu übertreiben. Das kommt fast so rüber als würden die Checker der Fakten überall eine böse, desinformierende, verschwörerische Absicht vermuten. Ist das nicht genau das, was den angeblichen Verschwörungstheoretikern immer vorgeworfen wird? Doppelmoral lässt grüßen. Nehmt euch als Faktenchecker auch mal selbst an der ...

Die positiven Seiten der Corona-len Situation – Teil 2

Man sieht um circa 99.9 Prozent weniger unfreundliche Gesichter. Insofern hat die Maskenpflicht etwas Gutes. Die FFP2-Masken sitzen mit Brille besser als die zuvor vorgeschriebenen Schutzvorkehrungen und Atembehinderer. Praktisch kein Anlaufen der Brillengläser mehr. Man bekommt zwar schlechter Luft, aber hey, wen stört das schon. Wir sollten uns alle auf das Positive konzentrieren, denn anderen geht es noch viel schlechter als uns.

Fundierte und nicht fundierte Aussagen

Ein Vorwurf, der mich häufig trifft: meine Aussagen seien nicht fundiert, weil ich als Laie nicht die nötige Ausbildung hätte, um mich zu gewissen Themen zu äußern. Dazu ein Denkbeispiel. Ich bin kein Meteorologe. Wenn ich aber sage „In Österreich ist es im Winter kälter als im Sommer“, dann ist das zwar eine Binsenweisheit, aber eine richtige und fundierte Aussage, unabhängig davon, ob ich Experte für Wetter bin oder nicht. Wenn ich sage „Amseln und Meisen verbringen den Winter in Österreich und fliegen nicht in den Süden“, dann stimmt das, unabhängig davon, ob ich Ornithologe bin oder nicht. Das können sich alle Besserwisser da draußen mal hinter die Ohren schreiben. Ansonsten ist es nicht mehr weit bis zu einer Expertokratie oder einer Wissenschaftsdiktatur.  P.S.: Dass viele meiner Aussagen nicht wissenschaftlich fundiert sind, kann ich als Kritik durchaus akzeptieren, aber sicher nicht, dass sie komplett unfundiert sind.

Pseudointellektuelles Plädoyer gegen die Empörungskultur

Jeder hat das Recht, sich zu empören, aber sollte sich immer gut überlegen, ob es wirklich Sinn macht. Wenn man sich jedoch empört, dann sollte nicht nur A gesagt werden, sondern auch B. Empörung ohne inhaltlichen Bezug und ohne Argumente, rein um des Abreagierens des eigenen Ärgers wegen, finde ich nicht zielführend im Sinne eines sachlichen, fairen, wertschätzenden Diskurses. Der Ärger ist für diejenigen Fälle besser aufgehoben, in denen nachweislich rundheraus gelogen oder mit böser Absicht etwas Falsches behauptet wird, die Menschenrechte mit Füßen getreten oder unschuldige Menschen öffentlich an den Pranger gestellt werden. In einer Gesellschaft, deren Anführer Entscheidungen mit "Wir folgen der Wissenschaft" verkaufen, ist Empörungskultur in guter Näherung widersinnig. Dass sich sowohl diejenigen, die diesen propagandistischen PR-Satz benutzen, als auch diejenigen, die diesen Satz ohne zu hinterfragen glauben, oft am lautesten empören, zeigt die Doppelmoral von Teilen ...

Koran-Rezitationen stürmen die MP3-Charts

Wer heute die Bestseller der MP3-Charts auf Amazon Deutschland angeschaut hat, dem ist vielleicht aufgefallen, dass zum Teil bereits verstorbene - mein Beileid - Koran-Rezitatoren die Charts stürmen. Ich frage nur ganz leise, woher dieser Trend kommt. Die Kosten für den gesamten Koran, beispielsweise rezitiert von Ahmed El Ajmi , belaufen sich auf um die 140 Euro . Die Aufnahmen wurden teilweise schon vor etwa 10 Jahren erstmals auf Amazon zum Verkauf angeboten, tauchen allerdings erst 2021 in den Top 100 auf. Dass zusätzlich viele sowjetische Pianisten, Dirigenten oder ähnliches weit oben in den Amazon-Hitlisten zu finden sind, ist ein weiterer interessanter Aspekt. Ich weiß nicht, wie lange dieser Trend anhalten wird, also überzeugt euch bitte so bald wie möglich selbst vom Geschehen, indem ihr folgendem Link folgt: https://www.amazon.de/gp/bestsellers/dmusic/digital-music-album/ref=zg_bs_pg_1?ie=UTF8&pg=1 . "The Complete Holy Quran" von Sheikh Mohammad Abdulkareem gib...

Die positiven Seiten der Corona-len Situation - Teil 1

Die Menschen haben mehr Zeit für Faktenchecks Da viele von uns ins Home Office verbannt worden sind, haben die Menschen viel mehr Zeit, auf Facebook oder Twitter als Meinungspolizei unterwegs zu sein. Manchmal bin ich wirklich schwerst beeindruckt, wie viele Leute sich die Zeit nehmen, auf ganz Facebook als Faktenchecker unterwegs zu sein. All diese Solidarität und Nächstenliebe geht mir wirklich sehr nahe. Da werden gleich ganze Kommentarspalten durchforstet, nur um Fake News auszusieben und das Internet von dieser Pest des 21. Jahrhunderts zu säubern. Da hat die Corona-Krise wirklich sehr viel Positives bewirkt, dass jetzt so viele Leute viel mehr Zeit haben, Fakten zu checken. Hut ab, das rührt mein Herz. P.S.: Ich hoffe, die Bezahlung ist gut. Falls ja, könnt ihr mir einen Job als Faktenchecker vermitteln?

Irreführende mediale Darstellung des Zusammenhangs zwischen dem Glauben an Verschwörungstheorien und politischem Handeln

Ein wunderbares Beispiel für die kommunikative Problematik beim Darstellen wissenschaftlicher Studien in den Medien liefert eine Veröffentlichung von Pia Lamberty und David Leiser, die den Zusammenhang zwischen dem Glauben an Verschwörungstheorien und politischem Handeln untersucht. Für die Freiheit der Wissenschaft Ich möchte gleich vorweg betonen, dass ich überhaupt kein Wissenschaftsungläubiger bin, ganz im Gegenteil. Ich trete für einen offenen, wissenschaftlichen Diskurs ein, ohne unnötige Denkverbote, aber selbstverständlich mit gewissen Grenzen. Ich sehe die Hauptproblematik in der Art und Weise, wie wissenschaftliche Erkenntnisse medial vermittelt werden. Weglassen oder Verschweigen wichtiger Aspekte und bewusste oder unbewusste falsche Darstellung von Ergebnissen sind dabei prominente Beispiele. Natürlich gibt es viele wissenschaftliche Bereiche, die nicht so frei agieren, wie es wünschenswert wäre, aber abgesehen von der Tatsache, dass es "die Wissenschaft" nicht g...